Chile: Aufstand für Würde und Gerechtigkeit
Chile: Aufstand für Würde und Gerechtigkeit
Von Karen Naundorf, ARTE Reportage, 24 min, 2019
Chile erlebt seit seiner Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1980 eine unvergleichliche Krise: mindestens 23 Tote, Tausende von Verletzten und unzählige Schäden. Seit dem 18. Oktober gehen Chilenen auf die Straße, um gegen die Ungleichheit zu protestieren. Die Machthaber scheinen den Unruhen hilflos gegenüberzustehen. Gleich zu Beginn der Krise wurde der Ausnahmezustand verhängt und eine Ausgangssperre verhängt. Präsident Pinera versprach eine Überarbeitung der Verfassung, in der einige der aus der Pinochet-Diktatur stammenden Bestimmungen als Dreh- und Angelpunkt der sozialen Ungleichheiten gesehen werden, die die Wurzeln der Revolte bilden. Doch es hilft nichts: Die wütenden Chilenen sind immer noch auf der Straße und protestieren gegen die hohen Lebenshaltungskosten, die sie oftmals dazu zwingen, sich für den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung hoch zu verschulden. Heute unterstützen nur noch 12% der Bevölkerung Präsident Pinera.