ANGOLA: Die schamlose Elite
Seit 1975 beuten die ehemaligen Marxisten der Regierungspartei MPLA schamlos ihr Volk aus - und das hofft sehnlichst auf eine Wende...
Angola ist heute der zweitgrößte Erdöl-Exporteur Afrikas - sein Aufstieg begann nach dem Ende von 27 Jahren Bürgerkrieg im Jahr 2002. Einige Jahre später wurde Luanda die teuerste Hauptstadt der Welt. Doch die Milliarden aus dem Öl Boom flossen vor allem in die Taschen der Familie des 38 Jahre lang allein regierenden Präsidenten Eduardo dos Santos. Während in Luanda immer mehr Wolkenkratzer und glitzernde Fassaden vom neuen Reichtum einer kleinen schamlosen Elite künden, leben 55 Prozent der Angolaner bis heute von weniger als einem Dollar am Tag.
Im August vergangenen Jahres trat Präsident Eduardo dos Santos aus Gesundheitsgründen nicht mehr zu Wiederwahl an. Sein Nachfolger Joao Laurenco versprach aufzuräumen, die allgegenwärtige Korruption zu bekämpfen und der Mehrheit der Armen endlich zu helfen. Ganz im Sinne der Partei, der er angehört, wie sein Vorgänger: Sie nennt sich "Volksbewegung für die Befreiung Angolas MPLA". Unser Reporter Edgar Wolf allerdings hat nach seiner Recherche große Zweifel an der Wahrhaftigkeit seiner Versprechen.
von Edgar Wolf, Paulo Morais und Nicole Fischer – ARTE GEIE / Apollofilm – Frankreich 2018